Rückblick

IHC NetzwerkF Salon-Gespräch im Pioneers Club


Britta Herbst, Geschäftsführerin Pioneers Space GmbH und Hanna Drabon, Projektleiterin WEGE, luden in den Pioneers Club zu einem Salon-Gespräch des NetzwerkF ein.

Start-ups sind auch Frauensache

Frauen als Unternehmensgründerinnen sind in Deutschland immer noch stark unterrepräsentiert. Laut aktuellen Studien liegt der Gründerinnenanteil bei deutschen Start-ups bei lediglich 20 Prozent. Dabei sind Start-ups durchaus auch Frauensache. Das zeigte ein Salon-Gespräch im Pioneers Club, zu dem das NetzwerkF des Industrie- und Handelsclubs OWL eingeladen hatte.

Im Rahmen eines Frühstücks stellten Britta Herbst, Geschäftsführerin Pioneers Space GmbH und Hanna Drabon, Projektleiterin WEGE, sowie die Gründerinnen Jessica Wölke und Vanessa Böckstiegel Bielefeld als attraktiven Standort für Unternehmensgründungen vor.

Mit dem Bielefelder Start-up-Paket fördert die Stadt Bielefeld Gründerinnen und Gründer, die mit ihrer Geschäftsidee neue Impulse für den gesamten Wirtschaftsstandort setzen möchten. Wenn die Idee eine Innovation in der Branche sei, zahle die WEGE, Wirtschaftsförderung für Bielefeld, drei Jahre lang einen Mietzuschuss für Büro, Lager oder Labor von bis zu 500 € im Monat. „Wir wollen damit ausdrücklich nicht nur Tech-Start-ups ansprechen, sondern auch die Bäckerei oder Autowerkstatt, die neue Wege beschreiten“, erklärte Hanna Drabon. Der IHC sowie heimische Unternehmen und Mentoren packen zusätzlich exklusive Benefits ins Start-up-Paket. Der IHC bietet hier eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft an. Etwa 50 junge Unternehmen kamen bereits in den Genuss des Pakets, dass im letzten Jahr geschnürt wurde. Gut 230 Arbeitsplätze seien mittlerweile daraus entstanden, so Hanna Drabon. Zahlreiche Start-ups finden ihre erste Heimat im Pioneers Club, wie Britta Herbst berichtete. Durch den bunten Branchenmix im Co-Working-Space und die Kontakte zu vielen etablierten mittelständischen Bielefelder Unternehmen fänden Gründerinnen und Gründer dort ideale Bedingungen zum Netzwerken vor.

Anschließend berichteten zwei Gründerinnen den weiblichen IHC-Mitgliedern von ihren Erfahrungen und stellten ihre Firmen vor: „no planet b“ heißt das Start-up, das Jessica Wölke gründete. Sie entwickelte gemeinsam mit ihrem Mann Sebastian ein Upcycling-Beauty-Label. Für die Kosmetikprodukte wie Shampoo, Conditioner oder Seife werden vorhandene Ressourcen, die zum Beispiel bei der Lebensmittelproduktion entstehen, genutzt. Durch diese Art der Wiederverwertung kann auf neu produzierte Rohmaterialien verzichtet werden. Im Falle von „no planet b“ wird Übriggebliebenes aus der Fruchtsaftproduktion, Lebensmittelindustrie, Ernte und Ölherstellung upgecycelt. Statt zu Müll werden so zum Beispiel Mandelkerne aus der Mandeelölherstellung, Blaubeersamenöl aus der Lebensmittelproduktion und Apfelfruchtwasser aus der Saftproduktion zu einem Duschgel. Mit ihrer Idee überzeugten die Gründer die Drogeriemarktkette DM, welche die Produkte mittlerweile als exklusive Kooperationsmarke im Sortiment führt.

Ein Tech-Start-Up präsentierte Vanessa Böckstiegel. Gemeinsam mit drei Mitstreitern entwickelte sie 2020 eine digitale Hausverwaltungs-Software. In der Immobilienwirtschaft sind viele Prozessschritte nach wie vor manuell und offline. Das ist heute, dank automatisierter Abläufe und technischer Unterstützung, nicht mehr nötig. „Easimo“ automatisiert zeitintensive Prozesse, wie zum Beispiel die Nebenkostenabrechnungen, Auftragsverwaltung oder die Mieterkommunikation.

Dienstag, 28. Februar 2023 09:30 Uhr
Pioneers Club
Hanna Drabon, WEGE mbH und Britta Herbst, Geschäftsführerin Pioneers Space GmbH