Rückblick

IHC Vortragsveranstaltung Dr. Alexandra Bause, Co-Founder Venture Partner at Apollo Health Ventures


Dr. Alexandra Bause, Co-Founder Venture Partner at Apollo Health Ventures zu Gast beim IHC (v. l. IHC Vizepräsident Christoph Mohn,  IHC Geschäftsführerin Cornelia Moss, Dr. Alexandra Bause,  Gastgeber des Abends Dominik Gross, Founders Foundation)

"Der Schlüssel zur Langlebigkeit"

Studien zufolge kann ein gesunder Lebensstil die Lebenserwartung um bis zu zehn Jahre erhöhen. Auch Forscher und Biotech-Unternehmen arbeiten mit Hochdruck daran, das Altern aufzuhalten. „Longevity“, auf Deutsch Langlebigkeit, ist seit einigen Jahren ein Begriff, der sowohl ein medizinisches Forschungsfeld als auch ein Segment für Start-up-Investoren bezeichnet. Auf einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung, gab jetzt Dr. Alexandra Bause einen Einblick in die Longevity-Forschung. Die Pharmazeutin ist Co-Founderin und Venture Partnerin bei Apollo Health Ventures, einem Riskokapitalfonds, der sich auf die Entwicklung von Therapien konzentriert, um die zugrunde liegenden Mechanismen chronischer altersbedingter Krankheiten anzugehen.

Wie groß das Interesse auch in Bielefeld an diesem Thema ist, zeigten die mehr 100 IHC-Mitglieder und Gäste, die sich zur, von IHC-Vizepräsident Reinhard Mohn moderierten Veranstaltung in die Founders Foundation, angemeldet haben. Bei Longevity handele es sich um einen der „großen Megatrends“, stellte Bause gleich zu Beginn fest. Weltweit steige die Lebenserwartung. 2050, so die Prognose, seien über 20 Prozent der Weltbevölkerung über 60 Jahre alt. Mit dem höheren Alter steige aber auch die Anzahl der Krankheiten, so Bause. Nur zehn Prozent der über 65-Jährigen sei völlig gesund. Die Folge seien steigende Gesundheitsausgaben.

Während man heute erst zum Arzt gehe, wenn man Symptome habe, forderte die Expertin einen Paradigmenwechsel. Künftig, so ihre Vorstellung, sollen die Menschen auch ohne Symptome regelmäßige medizinische Checkups erhalten und im Anschluss personalisierte Therapien, um erst gar nicht krank zu werden.

Medizinisch und pharmakologisch wurden in den vergangenen Jahren diesbezüglich große Fortschritte gemacht, so Bause. So konnte beispielweise die Lebensspanne von Fadenwürmern mithilfe von Enzymen um die Hälfte verlängert werden. Bis die „Pille gegen das Altern“ auch für Menschen marktreif sei, werde es nicht mehr allzu lange dauern, sind sich die Experten einig. Ziel sei es dabei nicht primär dafür sorgen, den Todeszeitpunkt noch weiter nach hinten zu verschieben, sondern Alterskrankheiten zu verhindern und mehr Menschen eine relativ gesunde Hochaltrigkeit zu ermöglichen.

In puncto Forschung sieht die Expertin die USA und Europa hierbei auf gleichem Level. Allerdings gebe es sehr viel mehr Wagniskapital in den USA, dass in biotechnologische Start-ups investiert werde.

Im Anschluss an den Vortrag stellten die Teilnehmenden viele Fragen. Bei angeregten Diskussionen bei Imbiss und Getränken klang der Abend aus.

 

Dienstag, 08. Oktober 2024 18:30 Uhr