Die erste Veranstaltung des IHC-Regionalkreises Herford im Jahr 2020 führte am 6. Februar ins Wiehengebirge nach Lübbecke. Ein Heimspiel für den Regionalkreis-Leiter Philip Harting, der dem „Gastgeber“ Christoph Barre für die Einladung zum Firmenbesuch dankte.

Seit 1842 ist die Privatbrauerei Ernst Barre, die aktuell in 6. Generation von Christoph Barre geführt wird, bekannt für die Herstellung erstklassiger Bierspezialitäten. Sie ist die älteste Pilsbrauerei Norddeutschlands. Der Markt zwischen Craft-Beer-Hype und internationalen Bier-Konzernen ist hart umkämpft. Wie findet eine traditionelle Familienbrauerei in diesem harten Wettbewerb ihren eigenen Weg?

Eigentümer Christoph Barre nahm die 28 Gäste mit auf einen spannenden Streifzug durch die Unternehmensgeschichte und berichtete über sich verändernde Märkte. Während sich der internationale Biermarkt auf wenige große multinationale Konzerne verteilt, wächst gleichzeitig der Bedarf an neuen handwerklich gebrauten Bieren und differenzierteren Geschmacksrichtungen. Grundsätzlich gehe der Bierkonsum zurück, alkoholfreie Biere oder Fassbrausen würden immer stärkeren Zuspruch finden, so Christoph Barre. Obwohl die Barre-Brauerei seinerzeit als Exportbrauerei, u. a. für den Norddeutschen Lloyd tätig und erfolgreich war, fußt der heutige Erfolg auf regionale Verwurzelung, die Entwicklung nicht-alkoholischer Getränke („Mit unserer Fassbrause waren wir Trendsetter.“), spezieller Editions-Biere und mit dem Saphir-gehopften „Louis Imperial“ die Rückbesinnung auf die Ära und den Mythos Louis Barre. Im Anschluss an seinen Vortrag entspann sich eine lebhafte Diskussion und mancher Teilnehmer dürfte beim nächsten Getränkekauf die Welt mit anderen Augen sehen.

Philip Harting freute sich über den gelungenen Austausch und die lebhafte Diskussion und ver-wies darauf, dass genau dieses den Zielen des IHC entspreche. „Es geht darum, mehr Ver-ständnis füreinander zu wecken und der fortschreitenden Polarisierung der Gruppen in unserer Gesellschaft entgegen zu wirken. Der IHC sieht sich hier als politische und gesellschaftliche Ausgleichskraft.“

Text: Detlef Sieverdingbeck / Fotos: Susanne Freitag