Marienfeld (hn). Wenn Bertelsmann immer noch nur eine Druckerei wäre, würde sich Christoph Mohn angesichts der Krisen in der Welt mit Ukrainekrieg, Energiefrage, Corona und Inflation vielleicht Sorgen machen.
Doch in vielen Sparten und auf vielen Märkten dieser Welt wie etwa Indien läuft es für den vielfältig aufgestellten Medienkonzern derzeit richtig rund. Entsprechenden Optimismus verbreitete der Manager und Sohn des Konzerngründers Reinhard Mohn beim Sommerempfang des Industrie- und Handelsclub (IHC) Ostwestfalen-Lippe am Montagabend im Klosterforum des Hotels Klosterpforte in Marienfeld. Auch Hans Beckhoff brachte als zweiter Gesprächspartner beim Interview mit IHC-Präsident und Chef der Wolff-Gruppe („Alpecin“) Eduard Dörrenberg überraschende Erkenntnisse mit. Das Verler Automatisationsunternehmen hat bislang immer noch stark auf seinen hohen Anteil an händischen Fertigungsprozessen gesetzt. „Wir kommen jetzt im eigenen Haus um eine stärkere Automatisierung nicht mehr herum“, erklärte Beckhoff angesichts des Fachkräftemangels auf allen Produktionsebenen.
Zwar brummt der eigenen Laden nach Auskunft des Unternehmers, der erst kürzlich am Hermannsdenkmal ein spektakuläres Firmenjubiläum gefeiert hatte. Eine in Wirtschaftszyklen unvermeidliche Rezession sieht er allerdings unweigerlich aufziehen. Diese dauerten in der Regel drei Jahre, für die sich die Unternehmen wappnen müssen, warnt er. Das Geld sei über viel zu lange Zeit zu billig gewesen, erklärt er.
300 Mitglieder des IHC waren der Einladung zu dem von Cornelia Moss und ihrem Team organisierten Fest im Klosterforum gefolgt.