Berlins Regierungschef Michael Müller.
Foto: Hertlein
Bielefeld (WB). Der neue Hauptstadt-Flughafen BER soll nun doch im Oktober oder November 2020 seinen Betrieb aufnehmen. Den genauen Termin werde der Flughafen-Chef Ende der nächsten Woche bekannt geben, erklärte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) als Gastredner beim Industrie- und Handelsclub OWL in Bielefeld. Und diesmal werde der Termin auch »mit höchster Wahrscheinlichkeit« eingehalten werden. Auf die Frage, was ihn so sicher mache, verwies die »jetzt beinahe täglich eintreffenden Sicherheitsabnahmen durch den TÜV und andere«. Sie seien alle positiv.
Scharfe Kritik wurde aus dem Zuhörerkreis an dem Berliner Mietendeckel geäußert. Müller bestritt, dass dieser in den kommenden fünf Jahren dazu führen werde, dass notwendige Investitionen an den Wohnimmobilien zurückgehalten würden. Im Gegenteil sei bezahlbarer Wohnraum ein »harter Standortfaktor«, der bei Neuansiedlungen und für Start-ups eine große Rolle spiele. Nicht umsonst gebe es inzwischen auch in Frankfurt und München Forderungen nach einem Mietendeckel. In San Francisco und New York sei er längst in Kraft.
Vom angekündigten Tesla-Fabrikbau nahe der Hauptstadt erwartet der Chef einer rot-rot-grünen Koalition auch positive Impulse für den Berliner Arbeitsmarkt. Die Ankündigung, dass Tesla ein Entwicklungs- und Designzentrum in der Hauptstadt selbst einrichten wolle, wertete er als Bestätigung für die wachsende Bedeutung Berlins als Forschungs- und Entwicklungsstandort. Das gelte ebenso für weitere Großinvestitionen, die etwa von Bayer und BMW (jeweils über 100 Millionen) und Schindler (44 Millionen) angekündigt wurden.