Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses zu Gast beim IHC (v. l. IHC Vizepräsident Christoph Mohn, IHC Präsidiumsmitglied Laura von Schubert, Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann und IHC Präsident Eduard R. Dörrenberg)
Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist eine Frau der klaren Worte. Dies stellte die FDP-Politikerin und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags auf der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung des Industrie- und Handelsclubs OWL, IHC, eindrücklich unter Beweis. „Die Welt ist aus den Fugen“ konstatierte sie und führt die zahlreich erschienenen IHC-Mitglieder und Gäste durch die Krisenherde der Welt: Israel/Palästina, China/Taiwan, die Huthi-Rebellen im Roten Meer. In Bezug auf den Krieg in der Ukraine betonte sie, wie wichtig ein gemeinsames Vorgehen aller EU-Mitgliedstaaten gegen Putins Angriffe auf das Land seien. Ohne Unterstützung halte die Ukraine nicht stand, so Strack-Zimmermann. Eine russische Besetzung der Ukraine hätte erhebliche Auswirkungen auf ganz Europa in geopolitischer, wirtschaftlicher und sicherheitspolitischer Hinsicht. Auch würde dies zu einem massiven Anstieg der Flüchtlingsströme führen.
Aufruf zur Wahl
Die Politikerin, die als Spitzenkandidatin ihrer Partei bei der Europawahl antritt, hob auch die Bedeutung der Europäischen Union als „größtes Friedensprojekt der Welt“ hervor. Von Deutschland und Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg angestoßen, habe die EU neben „Frieden und Versöhnung“ vor allem wirtschaftliche Vorteile und Freiheiten für die 27 Mitgliedstaaten gebracht. „Grenzen und Zölle gehören der Vergangenheit an. Das ist aber nicht selbstverständlich“, mahnte Strack-Zimmermann, „sondern steht unter Feuer“. Angesichts eines befürchteten Rechtsrucks in zahlreichen EU-Ländern forderte sie die Anwesenden auf, am 9. Juni unbedingt wählen zu gehen und ihre Stimme „einer demokratischen Partei“ zu geben.
Spontaner Business-Talk
Aufgrund einer Bahnverspätung hatte sich der Beginn des Vortrags von Marie-Agnes Strack-Zimmermann um eine halbe Stunde verschoben. IHC-Präsident Eduard R. Dörrenberg überbrückte die Wartezeit spontan mit einem kurzweiligen Business-Talk mit IHC-Präsidiumsmitglied Christoph Mohn und moderierte nach dem Referat auch die Diskussion. An den zahlreichen Fragen an die Politikerin, unter anderem zur Wiedereinführung der Wehrpflicht („Wäre teuer und langwierig – das Geld lieber in die Bundeswehr investieren, um sie wehrfähig zu machen“), zur Kapitalmarktunion („Unbedingt machen – um grenzüberschreitende Investitionen zu fördern“) und zur Entbürokratisierung („Für jede neue Regel aus Brüssel müssen zwei alte gestrichen werden“), war das große Interesse des Publikums abzulesen. Im Anschluss klang der Abend dann bei Flying Buffet und angeregten Gesprächen in den Räumen der Werther und Ernst Vermögensverwalter GmbH aus.